Assistenzdienste und Künstliche Intelligenz (KI) für Menschen mit Schwerbehinderung in der beruflichen Rehabilitation. Teilvorhaben des BFW Halle: Durchführung eines Lern- und Experimentierraumes (LER) im Rahmen des Projekts KI-ASSIST, um digitale/KI-basierte Assistenzsysteme zu erproben.
Hintergrund
Technologien auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) gelten als zukunftsweisende Wegbereiter für neue Lehr-, Lern- und Arbeitsformen. In ihnen steckt das Potential, fehlende individuelle Fähigkeiten zu kompensieren und sogar zu erweitern. Im Kontext von Qualifizierung und Arbeit können KI-Technologien Menschen mit vorhandenen oder drohenden Einschränkungen dabei unterstützen, am Arbeitsleben selbstbestimmt teilzuhaben. Gerade für Menschen mit Schwerbehinderung sind diese Möglichkeiten jedoch kaum ausgeschöpft. Welche Chancen liegen in Anwendungen künstlicher Intelligenz für Menschen mit Schwerbehinderung in Lern- und Arbeitskontexten? Dieser zentralen Frage geht das Verbundprojekt KI.ASSIST mit einem partizipativen Forschungsdesign nach.
Ziele
- Analyse und Bewertung von Technologien auf Basis künstlicher Intelligenz als Elemente von Lern- und Arbeitsräumen für schwerbehinderte Menschen in der beruflichen Rehabilitation
- Konzeption und praktische Erprobung explorativer Umsetzungsszenarien in Form von Lern- und Experimentierräumen in verschiedenen Settings der beruflichen Rehabilitation und mit verschiedenen Zielgruppen
- Partizipation, d.h. Einbeziehung und Mitbestimmung von Menschen mit Schwerbehinderung
- Erstellung von Handlungsempfehlungen für die Unterstützung der digitalen Transformation im Feld der beruflichen Rehabilitation, v.a. mit Blick auf Gestaltungs- und Veränderungsprozesse ausgelöst durch die Einführung von KI-basierten Technologien
- Einrichtung einer Nationalen Plattform mit Dialog- und Kommunikationsformaten, Arbeitsgruppen, Qualifizierungs-, Beratungs- und Mentoring-Angeboten
- Bündelung des gesellschaftlichen Diskurses um Inklusion und Chancen wie Risiken neuer Technologien auf Basis künstlicher Intelligenz für und mit Menschen mit Behinderungen
Förderung
Institution: Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben, Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Zeitraum: 04/2019 bis 03/2022
Projektpartner
- Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke e.V. (Gesamtkoordinator); NbR
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V.; NbR
- Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V.; NbR
- Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
Methode
Ausgehend von einem partizipativen und akzeptanzbasierten Forschungsdesign steht bei der Auswahl und Durchführung der Forschungsmethode der Mensch im Mittelpunkt. Im Verlauf des Projekts kommen u. a. folgende Methoden zum Einsatz:
- Literatur- und Internetstudien, Expertengespräche und -diskussionen, insbesondere partizipative Formate, Akzeptanzanalysen, User Experience Methoden, Foresight, Design Thinking Methoden, Internet Analytics Methoden