Telefon: 0345 1334-0
Kompetenzzentrum rund um das Sehen

Verwaltungs­fachan­gestellte arbeiten in Behörden und Ämtern der Stadt-, Gemeinde- und Kreis­verwaltungen wie Ordnungs-, Jugend-, Bau-, Gesundheits- oder Kultur­ämter. Sie sind Angestellte des öffent­lichen Dienstes. Das Berufs­bild des Ver­waltungs­fachangestellten ist viel­fältig und je nach Behörden und Abteilung bieten sich verschiedene Aufgaben­bereiche.

Allgemein ausgedrückt erarbeiten sie Verwaltungsvorschriften, wenden Rechtsvorschriften an, setzen Beschlüsse um und überwachen deren Einhaltung. Im Bereich der Kommunalverwaltung übernehmen sie Verwaltungsaufgaben der Wirtschafts-, Struktur- und Kulturförderung. Sie bieten Beratungsleistungen für Organisationen und Bürger an, etwa im Einwohnermeldewesen oder bei der Gewerbeanmeldung. Im kaufmännischen Bereich erstellen Sie Haushalts- und Wirtschaftspläne, bearbeiten Zahlungsvorgänge und verwalten die Materialbeschaffung. Auch in der Personalverwaltung sind sie einsetzbar, etwa bei der Berechnung von Gehältern und Bezügen oder der Personalgewinnung und -entwicklung.

Verwaltungsfachangestellte nehmen damit Aufgaben der vorbereitenden, teilweise auch ausführenden Sachbearbeitung wahr, etwa vergleichbar mit denen der mittleren Beamtenlaufbahn. Sie fungieren als Amtsträger mit hoheitlichen Aufgaben im öffentlichen Dienst und fest definierten Aufstiegsmöglichkeiten.

Im Gegensatz zu einer Weiterbildung handelt es sich hierbei um eine Umschulung mit einem Abschluss vom Aus- und Fortbildungsinstitut des Landes Sachsen-Anhalt. Das bedeutet für Sie, dass Sie einen neuen Berufsabschluss erlangen.

Teilnehmerkreis

Der Beruf ist geeignet für sehbehinderte Erwachsene mit der Fähigkeit zur schriftlichen und mündlichen Kommunikation auf hohem Niveau. Berufliche Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Voraussetzung ist eine gute Beherrschung der Kompensationstechniken. Die prinzipielle Eignung wird durch eine Reha-Assessmentmaßnahme festgestellt.

Sollten Sie die notwendigen Techniken zur Kompensation Ihrer Seheinschränkung (z. B. Hilfsmittel wie Großbildausgabe, Braillezeile o. ä.) noch nicht beherrschen, empfehlen wir zunächst einen entsprechenden Vorbereitungskurs zu buchen.

Dauer der Umschulung

24 Monate

Inhalte der Umschulung

  • Bürgerliches Recht
  • Staatsrecht
  • Allgemeines und spezielles Verwaltungs­recht
  • Volks­wirtschafts­lehre (ausgewählte Themen)
  • Fallbearbeitung anhand fiktiver und realer Problem- und Situations­darstellungen
  • Personal­wesen
  • Haushalts- und Rechnungs­wesen
  • Bewerbungs- und Integrations­training
  • Berufs­praktikum in ausgewählten Fach­bereichen der Kommunal­verwaltung

Betriebliches Praktikum

Ein wesentlicher Bestandteil der Umschulung bildet die praktische Ausbildung in ausgewählten Fachbereichen der Kommunalverwaltung. Der jeweilige Praktikumsbetrieb wird wohnortnah gesucht und muss eine Ausbildungsberechtigung haben, denn er wird wesentliche betriebsbezogene Ausbildungsinhalte übernehmen. Das Praktikum ist in sechs Blöcke unterteilt und umfasst etwa die Hälfte der Qualifizierungszeit. Hier durchlaufen Sie fünf unterschiedliche Verwaltungsabteilungen, vom Finanzwesen über das Bürgeramt bis zur Personalabteilung. Eine weitere Abteilung kann individuell gewählt werden. Im Wechsel von 6-8 Wochen befinden Sie sich daher entweder im Praktikum oder für die theoretische Wissensvermittlung im BFW Halle (Saale). Sie sammeln damit außergewöhnlich viele praktische Erfahrungen, erhalten einen umfassenden Einblick in das Berufsleben und knüpfen viele Kontakte.

Das BFW Halle (Saale) versorgt den Praktikumsplatz mit den notwendigen Hilfsmitteln.

Abschluss

Aus- und Fortbildungsinstitut des Landes Sachsen- Anhalt

Termin und Ort

Im Zweijahresrhythmus Beginn jeweils im Januar
(2023; 2025; 2027)

Haupthaus BFW Halle (Saale)

Besondere Hilfen

Neben der diagnostischen und beratenden Tätigkeit während der Arbeitserprobung ist es die Aufgabe der besonderen Hilfen, den Rehabilitationserfolg jeder Rehabilitand*in zu begleiten und zu unterstützen. Dafür steht Ihnen ein interdisziplinäres Team aus Psycholog*innen, Low-Vision-Expert*innen, Sozialpädagog*innen, Pädagog*innen sowie IT-Fachleuten zu Verfügung. Darüber hinaus stehen allen Teilnehmer*innen Reha- und Integrationsmanager*innen (RIM) zur Seite. In enger Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen, dem Team der Qualifizierung und dem Kostenträger entwickeln sie einen individuellen Förderplan und organisieren Ihren Weg zurück in den Beruf. Die besonderen Hilfen bieten Ihnen während und nach der Rehabilitation im Berufsförderungswerk eine integrationsbegleitende Unterstützung, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Natürlich wird Ihr Schulungsplatz im BFW Halle (Saale) mit den für Sie notwendigen elektronischen Hilfsmitteln ausgestattet.