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Kompetenzzentrum rund um das Sehen

In der Mobilitäts­schulung erlernen die blinden und sehbe­hinderten Teilneh­merinnen und Teil­nehmer, sich selbständig und unabhängig von der Hilfe Sehender zu bewegen und auf der Straße zurecht­zufinden. Ziel der Schulung ist unter anderem die Unter­weisung im Gebrauch des weißen Lang­stockes.

Erlernt werden die Grundregeln des Führens und Geführtwerdens sowie die Wahrnehmung über das Gehör und anderer Sinne. Wichtige Punkte der Mobilitätsschulung sind das Kennenlernen von Techniken zum sicheren Überqueren von Straßen, Verhaltensstrategien im öffentlichen Raum und die Benutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel sowie das Verhalten beim Einkauf und vieles mehr.

Schwerpunkte

Techniken mit dem Langstock

  • Förderung der Körperwahrnehmung (Körperschema), der Körperhaltung und des Gangbildes als Voraussetzung für die Nutzung des Langstocks
  • Voraussetzung für die Nutzung des Langstocks
  • Pendeltechnik
  • Schleiftechnik
  • Rolltechnik
  • Diagonaltechnik
  • 3-Punkt-Technik
  • Pendelziehtechnik
  • Suchtechniken, Stockintegration und -koordination
  • Umgang mit Hindernissen
  • Umgang mit Türen
  • Techniken zur Bewältigung von Stufen (z. B. Bordsteinkanten)
  • Techniken zur Bewältigung auf- und abwärtsführenden Treppen
  • Einsatz des Langstocks beim Betreten und Verlassen von Aufzügen, Rolltreppen und Rollbänder
  • Einsatz von Sehhilfen während des Gebrauchs des Langstocks
  • Förderung der optimalen Ausnutzung des vorhandenen Seh- und Hörvermögens, Tastsinns, Geruchssinns sowie des propriozeptiven und vestibulären Systems während der Nutzung des Langstockes
  • Einsatz des Langstocks bei sehender Begleitung

Orientierungsstrategien mit dem Langstock, Vertraut machen mit Umweltmustern und entsprechenden Verhaltensstrategien im Umgang mit dem Langstock

  • Arbeiten mit taktilen, akustischen und/oder visuellen markanten Punkten
  • Arbeiten mit taktilen, akustischen und/oder visuellen Suchstrategien
  • Arbeiten mit taktilen, akustischen und/oder visuellen Leitlinien
  • Ausrichten, freies Gehen, Drehungen
  • Orientieren mit Himmelsrichtungen und Kompass
  • Erarbeiten von einfachen und komplexen Raumstrukturen mit dem Langstock (z. B. Räume, Gebäude, Wohngebiete und Fußgängerzonen)
  • Einsatz taktiler und visueller Pläne und Karten und verbaler Wegbeschreibungen
  • Streckenplanung
  • Reorientierung, Entwickeln und Anwenden von Problemlösestrategien
  • Informationsbeschaffung, Umgang mit Passanten
  • Fortbewegen am Häuserblock und im ruhigen Wohngebiet
  • Freies Gehen ohne taktile Leitlinie
  • Ausrichten am Schall
  • Erkennen und Bewältigen von Einfahrten und Querstraßen
  • Lokalisieren von Eingängen, Parkwegen
  • Lokalisieren von und Orientierung in Fachgeschäften
  • Lokalisieren von und Orientierung in Supermärkten
  • Lokalisieren von und Orientierung in Kaufhäusern
  • Lokalisieren von und Orientierung in Einkaufszentren
  • Lokalisieren von und Orientierung auf Wochenmärkten
  • Bewältigungsstrategien für große Plätze und Freiflächen
  • Orientierung an Passantenströmen

Sichere Teilnahme am Straßenverkehr mit dem Langstock

  • Analyse von Verkehrsabläufen
  • Analyse von Verkehrsabläufen an Straßenkreuzungen (Erkennen von Kreuzungsformen und Verkehrsregelungen)
  • Elementare Straßenüberquerungen
  • Sicherheitsüberquerungen
  • Parallelüberquerungen
  • Überquerungen an Kreuzungen mit Lichtsignalanlagen unterschiedlichen Typs
  • Überquerungen am Kreisverkehr
  • Straßenüberquerungen an Bedarfsampeln
  • Straßenüberquerungen an Fußgängerüberwegen

Sichere Fortbewegung in Bereichen öffentlicher Verkehrsmittel mit dem Langstock

  • Sicheres Ein- und Aussteigen mit dem Langstock aus dem Bus
  • Sicheres Ein- und Aussteigen mit dem Langstock aus der Straßenbahn
  • Sicheres Ein- und Aussteigen mit dem Langstock aus der U-/S-Bahn
  • Sicheres Ein- und Aussteigen mit dem Langstock aus der Fernbahn
  • Sicheres Ein- und Aussteigen mit dem Langstock aus der Fähre
  • Sicheres Ein- und Aussteigen mit dem Langstock aus dem Taxi
  • Sichere Fortbewegung und Orientierung mit Langstock auf zentralen Omnibusbahnhöfen
  • Sichere Fortbewegung und Orientierung mit Langstock an Umsteigestationen des ÖPNV
  • Sichere Fortbewegung und Orientierung mit Langstock auf Bahnhöfen
  • Sichere Fortbewegung und Orientierung mit Langstock an Schiffs- und Fähranlegern
  • Sichere Fortbewegung und Orientierung mit Langstock an Taxistellplätzen
  • Nutzen akustischer und taktiler Personenleit- und Schutzsysteme und Bodenindikatoren
  • Verhalten in Notfällen

Zusatzbedarfe mit folgenden Inhalten

  • Bedarf nach Umzügen
  • Bedarf nach gravierenden Umweltveränderungen
  • Bedarf zur Teilhabe am Arbeitsleben:
  • Erarbeiten von Arbeitswegen
  • Erarbeiten des Arbeitsgebäudes
  • Erarbeiten des Betriebsgeländes
  • Bedarf zur Teilhabe an der Bildung:
  • Erarbeiten des Campusgeländes
  • Erarbeiten der neuen Wohnumgebung
  • Erarbeiten der Wege zwischen Instituten
  • Erarbeiten von Wegen zu kulturellen Einrichtungen